Festering Saliva � "Zeroline"

Eigenproduktion - V�: 19.Oktober 2012

Ja, bin sp�t dran mit dem Review, ich wei�. Aber man m�chte nat�rlich auch in der Stimmung f�r so eine brutale Schlachtmaschine sein. Soll hei�en, man muss erst mal wieder einen richtigen Schei�tag hinter sich haben, und dann kommt das Album �Zeroline� von M�nchens bester Death-Grunz-Band �Festering Saliva� wie gerufen und man kann sich ordentlich abreagieren dazu. 

Das Cover verspricht schon mal eine ordentliche Ladung Tod, eine durchgeschnittene Kehle an einer Tussi sollte reichen, um das zu symbolisieren. Nat�rlich immer alles mit einem Augenzwinkern.

Und was nun die Musik betrifft... mei, das schiebt ja gleich voll los! Von Null auf Hundert und voll auf die Zw�lf! Man hat gleich zu Anfang des Albums bzw. des Er�ffnungssongs �Bloodthirst� �berhaupt KEINE Zeit, sich langsam dran zu gew�hnen. Rolands Mega-Grunze wird einem sofort nach den ersten paar Takten um die Ohren gehauen, aber so was von gewaltig, ui ui. Das r�hrt und keucht, dass man ein Hustenbonbon anbieten m�chte...

Doch was ist das? Gegen Mitte des Songs schiebt sich mitten aus dem Geschredder eine Gitarre in den Vordergrund und legt ein paar quietschige, abgefahrene Riffs und Kurzsoli hin, die man getrost auf ganz gro�e Experimentierfreude an den Saiten zur�ckf�hren kann. Da merkt man, dass die Jungs und Herren noch richtig Spa� beim Musizieren haben. Und wenn sich dann kurzzeitig das Schlagzeug mit �berraschenden Gimmicks einmischt, wird es unterhaltsam. So muss das!

�Torn Apart� macht direkt da weiter, wo der Vorg�nger aufgeh�rt hat, vielleicht nur mit etwas mehr Cymbal-Geklimper zu Beginn. Aber auch hier wird gem�rtelt, dass einem schwindlig werden k�nnte. Die Growls werden etwas l�nger ausgebr�llt. Der �Headbang�-Takt innerhalb des Song wechselt ab und zu von ganz schnell zu Midtempo-Man-kann-nicht-anders-als-mitzub�ngen und an manchen Stellen dr�ngen sich auch schon mal die Drumsounds frech in den Vordergrund, wenngleich auch hier die schnittige Gitarre die Oberhand beh�lt.

�Evil undead� beginnt mit einer Sequenz, die ganz stark an einen ganz alten Festering-Song erinnert. Beinahe m�chte ich die �Isle of Nightmares� oder die "Realm..." gleichzeitig auch noch mit anh�ren. Wenn�s nur nicht so schwierig umzusetzen w�re! ;-) Aber Festering machen einfach immer Lust auf mehr, sobald man einmal angefangen hat; und gerade �Evil undead� weckt so stark die Erinnerung an die Vergangenheit, dass man die alten Alben hinterher direkt nachschieben muss, wenn man vollends befriedigt sein will.

Ja, und wo man schon mal in der Stimmung ist, kommt die Neuauflage vom �Military Song� als vierter Track auf �Zeroline� gerade recht. Bzw. ist es wohl eher eine Fortsetzung, oder wie die Band es beim Konzert kurz und schn�rkellos nannte: �Military Song zwei�. Allerdings gef�llt mir �Military Song eins� besser, war irgendwie noch ein bisschen dunkler und minimal aggressiver. Aber die zwei ist trotzdem ein M�rder-Headbang-Track. Und die glasklare Gitarrenarbeit im Mittelteil geht runter wie �l.

�Rising� sticht etwas heraus, weil sein Intro vergleichsweise sehr melodisch ist. Der Rest ist etwas rockiger als gewohnt, da haben Festering noch mal eine neue Facette aufgezeigt. Au�erdem gibt�s zus�tzliche Klargesang-Shouts im Refrain. Allerdings m�chten mir die nicht so recht gefallen. Wieder ist es die Gitarrenarbeit, die mich pers�nlich hier am meisten beeindruckt. Das ist fast Rock�n�roll, was hier durchklingt.

4 weitere knackige Songs bietet das Album, jeder pr�gnant und auf den Punkt. Aber immer wieder finden auch �berraschende Momente den Weg in die Songs, es ist nicht einfach nur stures Death-Geballer, sondern ein gewisser musikalisch-wertvoller Anspruch steckt schon auch dahinter.

Qualitativ h�tte man sicher einiges an der Aufnahmequalit�t verbessern k�nnen. Aber gut,  Festering Saliva geht es sicher eh nicht darum, Alben in T�gtgren-Qualit�t zu produzieren, sondern da will ein todesmetallischer Brocken einfach seiner Lust an schnellem Geballere nachkommen, gerne auch mit vielen erfrischenden Elementen, die im Vergleich zu den alten Alben fast schon wie ein Stilbruch wirken k�nnten. Aber am Ende kommen doch Festering durch. Etwas gereifter, wenngleich immer noch nicht ausgereift, aber an Spielfreude einfach schwer zu �berbieten.

Fazit: Album rein, laut aufdrehen, Nachbarn ordentlich damit �rgern und sicherheitshalber Kopfschmerztablette f�r danach bereitlegen, falls der Bass die Adern im Kopf schwellen l�sst! ;-)

Anspieltipp: "Evil undead"                                                                                 Punkte: 8 von 10

Review von Twilightheart

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