Affliction Gate � "Shattered Ante Mortem Illusions"
Metal Inquisition Records/ V�: Juli 2012
Death Metal aus Frankreich... so spontan kann ich mich gar nicht daran erinnern, so etwas schon mal in den Ohren oder als CD in der Hand gehabt zu haben. Aber es gibt ja f�r alles ein erstes Mal. Da trudelte also vor einiger Zeit die EP �Shattered Ante Mortem Illusions� von �Affliction Gate� ein und die Herren sehen auf dem Backcover eher wie Rocker a la Mot�rhead aus. Und das Cover erweckt eher den Eindruck einer astreinen Pagan-Band... die Ahnen im Boot am Meer, wenngleich die Personen auf dem Frontpicture recht durcheinandergew�rfelt aussehen, ...als w�ren von den besten Gem�lden, die dieser Art existieren, die gelungensten Portr�ts auf ein Bild gepackt worden. Sch�nes Gesamtbildnis, aber irgendwie nicht passend zum Konzept. Doch daran soll�s nat�rlich nicht scheitern... Der erste
Track �Memories of battlefields� beginnt mit ein paar simplen Akkorden,
bevor Gesang und die �blichen �Verd�chtigen� unter den Instrumenten
gemeinsam einsetzen und (man kann�s leider nicht anders sagen) nicht unbedingt
den Eindruck hinterlassen, der ein Album zu einem Lieblingsalbum macht. Die
Stimme des S�ngers h�tte wohl doch besser zu einer Mot�rhead-Coverband
gepasst, singt zwar kratzig und mit Schmackes vor sich hin, wirkt aber im
Gesamtpaket trotzdem belanglos, zumal da vom K�nnen her nichts durchklingt, was
die Sache besonders machen k�nnte. Jeder Kerl mit etwas tieferer Stimme, der
sich f�r Metal interessiert, h�tte dies auf Anhieb so growlen k�nnen (eher
ruppig dahingerotzt als gegrowlt). Die Musik dazu ist ein ganz sch�nes
Geschrammel und Durcheinander. Trotzdem hat es mit Death Metal, wie ich ihn
kenne, nichts zu tun. Da sind keine akkuraten Tempowechsel, keine
experimentellen Gitarreneinlagen, eigentlich ist da gar nichts au�er viel
nerviger Krach, der sich nicht zu einem Ganzen f�gen will, ja nicht mal
wirklich zu �avantgardistisch gewagtem� Brei verschwimmen will. Der zweite Track �Aftermath: Curse� hat zwar Lyrics, die manchem Horrorfilm-Drehbuchautor Zusatzideen geben k�nnten, aber wirklich b�se oder evil kommt es nicht r�ber. Da war der Text des ersten Songs schon eher erw�hnenswert, denn da schlich sich zumindest der eine oder andere Satz aus dem Leben und der Gef�hlswelt des Verfassers ein, die (zumindest wenn man sie nur f�r sich liest, ohne die Musik dazu zu h�ren) wenigstens kurzzeitig einen �Das kann ich nachvollziehen�-Effekt in der Gef�hlsregion des Gehirns ausl�sen k�nnte. Musikalisch hat dieser Track zwar kurz vor Ende ein �berraschendes Moment (da wird es wirklich ganz kurz experimentell und die Gitarre zieht eine Schleife, die in sich selbst das Tempo zu wechseln scheint), aber ansonsten ist er genauso langweilig wie das erste Lied der EP. Der dritte Song �Raven never again�.... ach, nee, lassen wir das! Da lohnt jetzt gar nicht der Aufwand, den noch auseinandernehmen zu wollen. Death Metal geht einfach anders. Was haben die sich nur dabei gedacht? Der einzig sch�ne Aha-Effekt wird durch den letzten der vier Tracks "Omega" ausgel�st, der ein Instrumental mit Synthesizer (oder ist es gar ein echtes Cello in der Mitte? Ich wei� es nicht.) ist und langsam und sogar leicht melancholisch daherkommt, allerdings SEHR kurz, gef�hlt nicht mal eine Minute lang. Und es wird nicht mal sauber ausgeblendet, sondern pl�tzlich grob leiser gedreht. Nein, wirklich, die EP braucht kein Mensch! Wer hat da eigentlich Geld in die Produktion gesteckt? Jemand, der es dringend von der Steuer absetzen wollte? Wird Zeit, dass mal Obscura & Co. durch Frankreich touren, damit die mal wissen, was Death Metal wirklich ist. Danach d�rften die Konzertbesucher gemeinschaftlich ihre �Affliction Gate�-CDs in die Tonne treten und gut is�. Anspieltipp: �Omega� 1(Mitleidspunkt) von 10 Punkten Review von Twilightheart
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