Blood Red Throne

interview mit Erlend Caspersen (Bassist)/ August 2005
(interview Fragen von Twilightheart/ Übersetzung von Rolf)

Twi (=Twilightheart): Hi Erlend! Danke für diese kleine Unterhaltung mit mir! Wie du weißt, 
handelt es sich hierbei nur um ein kleines Online-Magazin. Ist es dir wichtig, etwas für die 
Fanbasis zu tun oder kannst du einfach nicht "Nein" sagen, wenn dich eine Frau um einen 
Gefallen bittet? ;-)

Erl (= Erlend): Natürlich schlage ich einer Frau keinen Wunsch ab, wenn sie darum bittet. 
Und natürlich will sich jede Band um ihre Fans auf bestmöglichste Weise kümmern. Wir hielten 
eine Umfrage auf unserem Forum ab, bei der wir fragten, welche Lieder die Fans live hören wollen,
was für die Beteiligten eine sehr direkte Verbindung zur Band herstellt.
Twi: Euer letztes deutsches Festival wahr wohl "Fuck the commerce". Wie hat es dir gefallen? Gab es
irgendwelche besonderen Ereignisse, die es wert sind, genannt zu werden? Wie ist die Reaktion auf
eure Liveshows hier in Deutschland? Denkst du, ihr seid in Deutschland bekannter als in Norwegen?
Erl: Das herausragendste Ereignis war es wohl, zum ersten Mal "Suffocation" zu sehen. Das war die
hammergeilste Show die ich jemals im Metalbereich erlebt habe. Andererseits hat es auf die Bühne 
geregnet, es herrschten nur ca. 3-4 Grad in dem Bereich, und es gab keinen Platz, an dem man sich 
aufwärmen konnte. Also war es eine wirklich harte Sache, zu spielen, da wir unsere Finger nicht
vernünftig aufwärmen konnten. Es schien so, als ob einige Hardcorefans dort waren, also war die 
Reaktion gut. Aber ich denke, dass das Wetter der ganzen Sache einen Dämpfer versetzt hat.
Twi: Aber laß uns nun auf das neue Album von "Blood Red Throne" namens "Altered genesis" zu 
sprechen kommen. Es ist guter Death Metal, so wie ich es von BRT erwartet habe! Also Glückwunsch! 
Bist du selbst mit dem Album und den Reaktionen bisher zufrieden?
Erl: Die Reaktionen und Rezensionen waren erstklassig, soweit ich das überblicken kann. Sowohl das
Material als auch der Klang unterscheiden sich sehr von den früheren Werken, obwohl das selbe Studio
verwendet wurde. Ich  denke, auch Død und Tchort wurden noch geübter in Sachen Songarrangement 
und Strukturierung der Riffs. Somit wurde das ganze Zeug schwerstens verbessert, verglichen mit der 
Vergangenheit.
Twi: Mir fiel die extrem gute Qualität des Sounds bzw. der Produktion auf. Verrat uns das Geheimnis dafür!
Erl: Wir arbeiten immer mit Endre Kirkesola in den Dub Studios. Er hat sich in Sachen Tontechnik und dem 
Beschaffen von qualitativ hochwertigerem Equipment verbessert. Es war also nur ein Versuch-und-Fehlschlag-
Prozeß und damit nichts Spezielles, anders als die Fähigkeit, etwas genauso klingen zu lassen, wie es die Band
haben will.
Twi: Wieviel Zeit habt ihr im Studio für dieses Album verbracht?
Erl: Wir hatten 3 Wochen und schöpften deren Potential ganz aus.
Twi: Ich weiß, dass es immer die selben 2 Personen sind, die die Texte für die Alben schreiben. Du scheinst 
nicht besonders in das Songwriting integriert zu sein, oder? Warum nicht? Schluckst du einfach und spielst alles, 
was die anderen dir vorlegen oder wärst du gern beim Songwriting in der Zukunft dabei? Ich meine, eure
Geschmäcker stimmen ja schließlich nicht zu 100% überein, oder?
Erl: Tatsächlich habe ich sogar EIN ganzes Riff für's Album beigetragen, hehe. Es ist das letzte Riff in "Flesh to destroy", 
welches innerhalb von ca. 3 Minuten bei einer Probe entstand, als Tchort ein langsames, grooviges Riff benötigte. 
Normalerweise haben Tchort und Død alle Songs fertig, bevor wir proben, und ich füge nur ein paar Extras auf dem
Bass hinzu, die die Gitarrennoten umspielen. Und ich bin der einzige, der in Oslo lebt, während alle anderen in 
Kristiansand wohnen, was im Süden Norwegens liegt. Also hatten wir nie wirklich eine Bandprobe, bei der wir
herumexperimentieren konnten. Es wird alles komplett vorbereitet, um möglichst effizient zu sein. Aber ich würde 
tatsächlich gerne einige Songs schreiben, also vielleicht beim nächsten Album.
Twi: Natürlich habt ihr Jungs eure Spielfertigkeit seit den letzten Alben verbessert, aber die Grundzüge (Hauptthematik
der Texte, Songstrukturen, usw.) sind nichts Neues (was ich meine > Das Album enthält großartige Lieder, die sich 
perfekt eignen, um live gespielt zu werden, aber es ist genau das, was ich erwartet hatte, es gibt keine Überraschungen
oder "Schockmomente" auf der Scheibe). Nun... ist das also der Stil, dem BRT für immer treu bleiben wird?
Ist es nicht manchmal aufregend, etwas Neues auszuprobieren oder etwas, das sich komplett vom alten Material 
unterscheidet? Machst du dir keine Sorgen, dass deine Fans sich mit der Zeit langweilen, gerade weil es so viele
aktive Death- Metal Bands gibt, die den selben Stil verkörpern und vergleichbar gut sind?
Erl: Nun, wenn du ein old-school Death- Metal- Fan bist, weißt du, was du magst, und weißt, was du bekommst. Und ich 
stimme dir zu, dass Weiterentwicklung hin und wieder stattfinden muss. Als ein Musiker aus der Band kann ich dir sagen, 
dass es Fortschritte über die Jahre gab. Aber der amerikanische Death- Metal Stil war immer der Ursprung und wird immer
der Ursprung bleiben. Wie ich schon vorher bemerkte, könnte ich im nächsten Album mit einigen Songs aufwarten, und 
sie werden sich betreffend der Harmonien sehr unterscheiden, da ich ein großer Fan von "Immolation" und den neueren
"Gorguts" bin. Nicht, dass es so extrem sein wird, aber ich werde vermeiden, das die übliche Cannibal Corpse-Slayer-
Halbton-runtergestimmte-Saite-Annäherung stattfindet, was auch der Grund ist, weswegen viele Bands so ähnlich klingen.
Twi: Was ist deine Einstellung dazu, eine "Underground-Band" zu sein? Viele Bands verabscheuen es, Videos oder DVDs 
zu machen, da es nicht "tr00" ist. Sie wollen, laut ihrer eigenen Aussage, für immer im Untergrund bleiben. Bands wie
"Dimmu Borgir" stellen für sie nichts als Kommerz dar. Was ist dein Standpunkt zu solchen Meinungen? Wie steht es mit
deinen eigenen Ambitionen, "immer underground zu bleiben" oder "berühmt zu werden, falls es klappt"?
Erl: Tr00e Undergroundbands klingen meiner Meinung nach meistens wie ein Staubsauger. Ich bin ein Fan davon, jede 
Note jedes einzelnen Instruments aus dem Mix heraus unterscheiden zu können. Es sagt mir wirklich nicht zu, schlecht 
gespielte Instrumente hinter einer verwaschenen Abmischung zu verstecken. Manche Menschen sagen, so eine Produktion
sei "cold" und "grim", doch ich denke das sind eher Wörter die dazu dienen, einen schlechten Klang zu kaschieren. Ich halte 
Sachen wie Immolation oder Gorguts für zehmal mehr "colder" und "grimmer" als beispielsweise Darkthrone. Nicht wegen
der Produktion, sondern wegen der ständigen Disharmonien, die für mich manchmal wie Fingernägel 
auf einer Tafel klingen.
Ich werde nie berühmt, geschweige denn verdiene viel Geld mit dem, was ich tue. Aber solange wir Gigs spielen, Alben 
produzieren und Frauen treffen, stört es mich wenig, ob wir groß rauskommen oder nicht.
Twi: Was zur Hölle bedeuten eure "Thank you"-Credits im Booklet? ;-) Erleuchte uns mit deinen Geheimnissen... Ich meine 
"Du werdest eine Krankenschwester brauchen" und "k4ank3rN00b5" usw. ...
Erl: Nur ein Zitat von Family Guy, in dem Hitler in seiner eigenen Talkshow auftritt, und dieses Zitat erscheint in der
Werbepause: "Du werdest eine Krankenschwester brauchen". Meistens sind sie [die Credits] aus Zeichentrickfilmen, 
Medal Of Honor (Onlinespiel) oder es sind Ausdrücke von einheimischen Trotteln, die ich witzig finde.
Twi: Aus dem Booklet kann ich auch schließen, dass du eine eigene, kleine Familie hast. Wie löst du das übliche 
Zeitproblem?
Erl: Ja, ich habe eine Tochter. Es gab eigentlich nie wirklich ein Problem betreffend meiner Familie, da wir nie proben
und nur selten Gigs spielen. Aber das könnte sich allem Anschein nach durch "Altered Genesis" wohl ändern.
Twi: Lass uns etwas über dich selbst reden. Ich bin mir sicher, alle BRT Fans wissen jede Kleinigkeit über beispielsweise
Tchort, aber nicht viel über DICH als Person. Zunächst, wie und wann hast du mit dem Bassspielen begonnen (und warum
ausgerechnet Bass)?
Erl: Eigentlich wollte ich von meinen 200 Euro damals einen Fernseher kaufen, aber ein Freund von mir überredete mich, 
einen Bass zu kaufen, da sie einen Bassisten in ihrer Band brauchten. Also kaufte ich einen Bass mit 12 Jahren, und so 
bin ich hier, Vollzeit-Rock'n'Roll-Star, 11 Jahre später! :P
Twi: Welche anderen Instrumente spielst du (welches davon am liebsten), in welchem Alter begannst du, sie zu spielen, 
und was waren deine Einflüsse zur damaligen Zeit? Welche Bassisten hatten den größten Einfluss auf deine Spielweise?
Erl: Ich war auf einer Musikschule, also kann ich Klavier und Akustikgitarre ebenfalls spielen. Aber Bass ist und bleibt meine
erste Liebe. Meine Einflüsse, als ich mit dem Spielen begann, waren Alex Webster und Les Claypool. Ich war auf der 
No Mercy-Tour letztes Jahr als ich bei Carpathian Forest als Sessionmusiker war. So konnte ich Webster selbst treffen, 
was insofern eine gute Erfahrung war, da sich herausstellte, dass er gar nicht so eine Maschine war :P Heutzutage sind es
hauptsächlich Victor Wooten, Rainer Landferman in Pavor (deutsche avant-Death Metal Band) und Jaco Pastorius die
mein Spiel vorantreiben.
Twi: Welchen Typ von Bass (Hersteller usw.) benutzt du, und wie und warum ist es gerade dieser eine?
Erl: Zu diesem Zeitpunkt benutze ich meinen sechssaitigen Les Claypool Custom made ripoff Ustad Bass (nur ein paar 
Bilder für jeden, den es interessiert) http://img.photobucket.com/albums/v232/erlend/IMG_0983.jpg , den ich aber 
hauptsächlich im Nicht-Metal-Bereich verwende.
Genauso wie mein fünfsaitiger custom made Ustad fretless: http://img.photobucket.com/albums/v232/erlend/IMG_0076.jpg .
Aber in den letzten 3-4 Jahren habe ich sowohl auf den Aufnahmen als auch auf allen Gigs ausschließlich meinen Warwick 
Fna Jazzman gespielt. http://img.photobucket.com/albums/v232/erlend/IMG_0982.jpg
Mit einem 3-Wege EQ und Aktiv/Passiv Optionen per Knopfdruck ist es das beste Allroundinstrument, das ich je in
Händen hielt. Das Spielen geht so leicht, dass es sich anfühlt, als ob ich bescheißen würde.
Twi: Wie verbesserst du selbst deine Fähigkeiten beim Bass- spielen? Wieviele Stunden pro Woche (oder was auch immer) 
übst du? Was empfiehlst du anderen Bassisten, um ihr Können zu verbessern?
Erl: Vor einigen Jahren habe ich 2-6 Stunden am Tag geübt, manchmal mehr. Heutzutage mache ich nicht mehr viel, 
ausser mit einem Metronom zu üben, um mein Taktgefühl zu verbessern. Ich besitze die Technik, die ich benötige um 
die Songs zu machen, die ich selbst gern höre. Es ist also meist die Wootensche Slaphand-Technik; Tappen oder 
Sweepen mit 8 Fingern benutze ich oft dann, wenn ich etwas habe, an dem ich noch arbeiten muß. Eine Priorität, die 
jeder Bassist setzen sollte, ist es, mit allen 4 Fingern der rechten Hand und eines Metronoms zu üben, bis es gleichmäßig
klingt. Das Zusammenspiel mit dem Schlagzeuger ist die Grundlage jeder Band. Also wenn das nicht richtig klingt, 
solltest du heimgehen und dich anstrengen, vernünftig zu spielen.
Twi: Könntest du dir vorstellen, eines Tages etwas komplett Neues zu tun (Keyboardspielen in einer Band oder so etwas)?
Erl: Ich würde gerne einmal das Theremin in einem Frank-Zappa-Kontext ausprobieren
(http://www.thereminworld.com/learn.asp). Ausserdem denke ich noch darüber nach, mir einen Chapman-Stick zuzulegen 
(http://www.stick.com).
Twi: Möchtest du uns etwas über deine anderen Interessen ausser Musik erzählen?
Erl: Oh, Zeichentrickfilme (Family Guy, Space Ghost, Aqua Teen Hunger Force, Tom Goes To The Mayor, The Brak Show 
usw.) und PC- bzw. Gamecubespiele (Zelda, Starcraft, Quake 1, Medal Of Honor) und Schnaps im allgemeinen.
Twi: Kannst du mir deine Top-5-Bands aller Zeiten nennen?
Erl: Primus, Frank Zappa, Mr Bungle, Cannibal Corpse und Spawn Of Possession.
Twi: Was befriedigt dich deiner Meinung nach am meisten als Musiker? Touren, Aufnehmen oder was auch immer 
(und warum)?
Erl: Was auch immer, wirklich. Ein Stück Musik zu schaffen ruft ein "a-haaa, das könnte ich mir wirklich selbst kaufen!" 
hervor. Das ist normalerweise ein Zeichen, das mich als Musiker glücklich macht. Und natürlich Freibier und Frauen auf 
der Tour.
Twi: Gibt es musikalische Schritte bzw. Entscheidungen, die du bereust?
Erl: Pop Songs in einer Garagenband zu spielen, um Geld und Auftritte zu bekommen. Frauen stehen offensichtlich(!) 
nicht auf dieses Zeug.
Twi: Drei von euch Jungs (Død, Mr. Hustler und du) spielten in einer Band namens "Trioxin", aber nur für kurze Zeit.
Bitte erzähl den Lesern mehr darüber, welchen Stil habt ihr gespielt und warum hat sich die Band so schnell wieder 
aufgelöst?
Erl: Es war eine Mischung aus Pantera und Meshuggah mit einem Ansatz von Black-Metal-Gesang. Die Band löste sich 
aus beruflichen Gründen in frühem Stadium auf.
Twi: Spielst du noch in der Band "The Allseeing"? Was sind deine Ziele mit dieser Band? Spielst du Live-Gigs mit ihnen?
Welchen Stil spielt ihr?
Erl: Das ist mehr oder weniger mein Baby der zwei Bands. Ich komponiere 50% der Musik, und es geht eher in die
Richtung Morbid Angel/ Cryptopsy/ Spawn Of Possession als BRT's Old-school-Wurzeln. (Es gibt Songs von der neuen EP
auf www.theallseeingi.net). Es gibt einige Labels, die Interesse bekundet haben, also warten wir auf einen Deppen, der
unsere erste Albumaufnahme bezahlt.
Twi: Betreffend eure Tour mit Thyrfing und Primordial vor einigen Jahren > Ich war auf dem Konzert in München von dieser
Tour. Erzähl uns etwas über deine Erinnerungen darüber (ich frage das, weil ich zu dieser Zeit ein großer Thyrfing-Fan war, 
und mittlerweile habe ich Primordial's Musik für mich entdeckt). Irgendwelche witzigen Anekdoten zu erzählen?
Erl: Meine schönste Erinnerung ist wohl, als ich selbst und ein Typ von Primordial 3 Flaschen "Jim Beam" vernichteten, 
über Manowar Mist geredet haben, um dann am nächsten Tag aufzuwachen, in Frankfurt aus dem Bus zu rennen und hinter 
einen Müllcontainer nur in Boxershorts zu kotzen, direkt vor einer Gruppe junger Mädels, die auf mich zeigten und gelacht
haben. Guter Start in den Tag. Ich hätte wirklich einen Rollstuhl gebrauchen können.
Twi: Letzte Frage: Wirst du mir das nächste Mal, wenn ich dich in Deutschland live sehe, ein Bier spendieren, oder muss ich
dir eins für das Interview bezahlen? ;-) Nein, wirklich, danke, dass du dir Zeit genommen hast und man sieht sich in 
Deutschland auf Tour...
Erl: Nächstes Mal sind wir im November 2005 in Deutschland. Also wenn du nett bist, könnte irgendwo ein Freibier für dich 
drin sein.
((Argh... Kein Freibier für mich... Ich bin nie eine "nette" Frau! Ich zahl dir dann eins für das Interview! Skål! Twi.))

Erlend:

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